Hydraulischer Abgleich in Gebäuden: 6 Praxisbeispiele
Die folgenden Beispiele stammen aus der OPTIMUS-Studie der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften. Sie geben einen Überblick darüber, wie hoch die Einsparungen durch den hydraulischen Abgleich ausfallen können. Nicht nur bei kleineren Wohngebäuden ist die Maßnahme sinnvoll, wie unsere Praxisbeispiele zeigen.
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Hydraulischer Abgleich in einer Wohnung mit Gasetagenheizung
Das Mehrfamilienhaus wurde 1950 gebaut. Die hier erfasste Wohnung mit Gasetagenheizung und Brennwert-Kessel hat eine Wohnfläche von 101 m². Am Gebäude wurde nachträglich die Decke mit Steinwolle gedämmt.
Maßnahmen
- Einbau voreinstellbarer Thermostatventile
- Berechnung und Durchführung des hydraulischen Abgleichs
Energieverbrauch vorher
- 101 kWh/m²a
- 10.201 kWh/Jahr
Energieverbrauch nachher
- 88,1 kWh/m²a
- 8.981 kWh/Jahr
Durch den Abgleich konnte eine Energieeinsparung von 12 Prozent erzielt werden.
Hydraulischer Abgleich im Reihenhaus mit Fernwärme
Das Reihenhaus wurde 1965 gebaut und nutzt Fernwärme. Das Gebäude mit 97 m² Wohnfläche ist weitgehend unsaniert. Nur die Fenster wurden vor vielen Jahren erneuert und die Decke nachträglich mit Steinwolle gedämmt.
Maßnahmen
- Einbau voreinstellbarer Thermostatventile (8 Stück)
- Berechnung und Durchführung des hydraulischen Abgleichs
Energieverbrauch vorher
- 85 kWh/m²a
- 8.245 kWh/Jahr
Energieverbrauch nachher
- 73,6 kWh/m²a
- 7.139 kWh/Jahr
Durch den Abgleich konnte eine Energieeinsparung von 13 Prozent erzielt werden.
Hydraulischer Abgleich im Einfamilienhaus mit Niedertemperatur-Kessel
Das große Einfamilienhaus hat eine Wohnfläche von 187 m² und wurde 1995 gebaut. Das Gebäude ist unsaniert und hat eine Gasheizung mit Niedertemperatur-Kessel.
Maßnahmen
- Einbau voreinstellbarer Thermostatventile (14 Stück)
- Berechnung und Durchführung des hydraulischen Abgleichs
Energieverbrauch vorher
- 167 kWh/m²a
- 31.229 kWh/Jahr
Energieverbrauch nachher
- 143,3 kWh/m²a
- 26.797 kWh/Jahr
Durch den Abgleich konnte eine Energieeinsparung von 14 Prozent erzielt werden.
Hydraulischer Abgleich im Mehrfamilienhaus (440 qm)
Das kleine Mehrfamilienhaus hat eine Wohnfläche von rund 440 m², aufgeteilt auf sechs Wohneinheiten. Das Gebäude mit Baujahr 1900 wird mit Gas (NT-Kessel) beheizt.
Maßnahmen
- Einbau voreinstellbarer Thermostatventile (29 Stück)
- Berechnung und Durchführung des hydraulischen Abgleichs
Energieverbrauch vorher
- 158 kWh/m²a
- 69.520 kWh/Jahr
Energieverbrauch nachher
- 148,6 kWh/m²a
- 65.384 kWh/Jahr
Durch den Abgleich konnte eine Energieeinsparung von 6 Prozent erzielt werden.
Hydraulischer Abgleich im Mehrfamilienhaus (839 qm)
Das Mehrfamilienhaus hat eine Wohnfläche von 839 m², zwölf Wohneinheiten und wurde im Jahr 1960 gebaut. In dem mit Gas (NT-Kessel) beheizten Gebäude sind bereits moderne Fenster verbaut, saniert ist das Haus jedoch nicht.
Maßnahmen
- Einbau voreinstellbarer Thermostatventile (88 Stück)
- Berechnung und Durchführung des hydraulischen Abgleichs
Energieverbrauch vorher
- 177 kWh/m²a
- 148.503kWh/Jahr
Energieverbrauch nachher
- 169,2 kWh/m²a
- 141.958 kWh/Jahr
Durch den Abgleich konnte eine Energieeinsparung von 4 Prozent erzielt werden.
Hydraulischer Abgleich im Mehrfamilienhaus (1.250 qm)
Das Mehrfamilienhaus hat eine Wohnfläche von 1.250 m², aufgeteilt auf 18 Wohneinheiten und wurde im Jahr 1998 gebaut. Geheizt wird mit Fernwärme.
Maßnahmen
- Einbau voreinstellbarer Thermostatventile (114 Stück)
- Berechnung und Durchführung des hydraulischen Abgleichs
Energieverbrauch vorher
- 99 kWh/m²a
- 123.750 kWh/Jahr
Energieverbrauch nachher
- 78 kWh/m²a
- 97.500 kWh/Jahr
Durch den Abgleich konnte eine Energieeinsparung von 21 Prozent erzielt werden.
Zwei große Wohnungsbaugesellschaften haben die Vorteile des hydraulischen Abgleichs ebenfalls erkannt und sich an dieser Studie beteiligt: die GEWOBA AG in Bremen und die Nibelungen-Wohnbau-GmbH in Braunschweig. Welche Ergebnisse dabei erzielt wurden, zeigt Ihnen diese Übersicht (PDF, 0.9 MB).