80 Prozent der Heizanlagen in Deutschland verschwenden Energie (mit Infografik)
Jährlich 5,3 Millionen Tonnen CO2 durch Heizungsoptimierung vermeidbar / Förderung macht hydraulischen Abgleich für Hauseigentümer noch lukrativer / Bundesländer-Vergleich von co2online mit Infografik
Berlin, 06. März 2017. In 80 Prozent der deutschen Wohngebäude sind die Heizanlagen nicht optimal eingestellt. Es fehlt ein sogenannter hydraulischer Abgleich. Das geht aus einer Analyse der gemeinnützigen co2online GmbH (https://www.meine-heizung.de) hervor, die Daten von über 60.000 Gebäuden ausgewertet hat. Der hydraulische Abgleich stellt sicher, dass die Heizenergie gleichmäßig im Haus verteilt und damit effizient genutzt wird. Würde die Maßnahme zur Heizungsoptimierung deutschlandweit konsequent umgesetzt, könnten Jahr für Jahr 5,3 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.
Der Anteil der optimierten Heizanlagen ist seit der letzten Auswertung vor fünf Jahren um rund fünf Prozentpunkte gestiegen. Es gibt allerdings große Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. „Der hydraulische Abgleich ist notwendig, damit Heizanlagen kostengünstig und klimafreundlich laufen. Fünf Prozentpunkte Verbesserung in fünf Jahren sind da viel zu wenig. Wir verschenken so ein riesiges Potenzial für den Klimaschutz“, erklärt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online.
Nicht nur das Klima, sondern auch Hausbesitzer profitieren von der Optimierung ihrer Heizanlagen: durch geringere Energiekosten und einen staatlichen Zuschuss in Höhe von 30 Prozent der Nettokosten. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus stehen beispielsweise Kosten von 650 Euro (abzüglich 165 Euro Förderung) einer jährlichen Ersparnis von 90 Euro gegenüber. Der hydraulische Abgleich rechnet sich also im Schnitt in nur fünf Jahren. Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Förderprogramm für den hydraulischen Abgleich und den Austausch ineffizienter Heizungspumpen gibt es auf www.co2online.de/heizungsoptimierung. Auch nach der Dämmung eines Gebäudes sollte die Heizanlage an die neuen Bedingungen angepasst werden. Sonst wird das Sparpotenzial nicht voll ausgeschöpft.
Bundesländer-Vergleich: Sachsen bei Heizungsoptimierung vorne, Hamburg hinten
In der Analyse von co2online schneidet Sachsen mit 77 Prozent nicht optimal eingestellter Heizsysteme am besten ab. Hamburg steht mit 84 Prozent am schlechtesten da. Bei der ersten Auswertung im Jahr 2012 belegten die fünf ostdeutschen Bundesländer die vorderen Plätze. Hauptgrund dafür waren die vielen Neubauten und Modernisierungen nach der Wiedervereinigung. Heute sieht das Bild deutlich durchmischter aus: Mit Hessen und Bremen stehen nun zwei westdeutsche Bundesländer auf den Plätzen zwei und drei. Das inzwischen bessere Abschneiden des Westens liegt unter anderem daran, dass im Osten weniger neu gebaut und modernisiert wird. Bundesweite Förderprogramme tragen dazu bei, dass flächendeckend Heiztechnik modernisiert und optimiert wird. Es ist zu erwarten, dass das seit August 2016 bestehende Programm mit dem offiziellen Namen „Förderung der Heizungsoptimierung durch hocheffiziente Pumpen und hydraulischen Abgleich“ ebenfalls die Quoten der Heizungsoptimierung in Ost wie West verbessert. Viele Hauseigentümer scheinen die lukrative Fördermöglichkeit jedoch noch nicht zu kennen: Bisher sind erst gut 20.000 Anträge für die Förderung der Heizungsoptimierung gestellt worden. In Anbetracht der rund 17 Millionen nicht optimal eingestellten Heizanlagen in Deutschland ist dies eine geringe Zahl.
Über co2online
Die gemeinnützige co2online GmbH (https://www.co2online.de) setzt sich für die Senkung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes ein. Seit 2003 helfen die Energie- und Kommunikationsexperten privaten Haushalten, ihren Strom- und Heizenergieverbrauch zu reduzieren. Mit onlinebasierten Informationskampagnen, interaktiven EnergiesparChecks und Praxistests motiviert co2online Verbraucher, mit aktivem Klimaschutz Geld zu sparen. Die Handlungsimpulse, die die Aktionen auslösen, tragen nachweislich zur CO2-Minderung bei. Unterstützt wird co2online dabei von der Europäischen Kommission, dem Bundesumweltministerium sowie einem Netzwerk mit Partnern aus Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.
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