Effizienzkontrolle von Brennwertkesseln: Drei Beispiele aus der Praxis

Was bringt der neue Kessel? Wir fragen drei Hausbesitzer, die Energie und Heizkosten mit einem Brennwertkessel sparen und das mithilfe des Energiesparkontos auch beweisen können.

Zu alt, überfordert, ineffizient, kaputt: Es gibt viele Gründe, dem alten Heizkessel Lebewohl zu sagen. Viele Hausbesitzer entscheiden sich dann für einen Brennwertkessel. Diese Technik gilt als besonders energieeffizient, da sie zusätzlich die in den Heizungsabgasen enthaltene Wärme nutzt. Das spart Energie und Heizkosten. Doch hält die Praxis, was die Theorie verspricht? Dazu haben wir Nutzer des Energiesparkontos befragt. Mit dem Energiesparkonto können Hausbesitzer ihre Verbrauchsdaten dokumentieren und mit nur einem Klick eine Erfolgskontrolle des Kesseltauschs vornehmen. Rund 100.000 Modernisierer und Energiesparer nutzen die Vorteile des Kontos. Zum Beispiel können Sie sich die Verbrauchsdaten klimabereinigt anzeigen lassen und so auch Herzperioden mit unterschiedlicher Witterung vergleichen. Drei dieser Nutzer stellen wir Ihnen vor.

Kesseltauscher Eric Wollesen

Das Haus von Kesseltauscher Eric Wollesen

Haus von Eric Wollesen:
Baujahr 1984, Wohnfläche: 155 m2
2-Personenhaushalt

Bilanz des Kesseltauschs:
Brennwertkessel seit: August 2009
Heizenergieverbrauch 2008: 181 kWh/m2
Heizenergieverbrauch 2011: 125 kWh/m2
Einsparung: 30,9 Prozent (etwa 600 Euro)

Energiesparkonto-Nutzer seit Juli 2010

181 und 125. Diese beiden Zahlen zeigen Eric Wollesen: Der Tausch seines Heizkessels vor drei Jahren macht sich bezahlt. Das Energiesparkonto, in das er regelmäßig seine Abrechnungen einträgt, liefert ihm diese Informationen auf Knopfdruck am heimischen Computer. Statt 181 Kilowattstunden pro Quadratmeter braucht er nun nur noch 125, um das Haus warm zu bekommen. Das entspricht einer Einsparung von über 30 Prozent und etwa 600 Euro Heizkosten.

Gleich mehrere Gründe bewogen Eric Wollesen 2009 zum Kesseltausch: Der alte Kessel war seit 1984 in Betrieb und hatte seine besten Zeiten längst hinter sich. Wollesen war klar, dass er mit moderner Heiztechnik seinen Verbrauch reduzieren kann. Zusätzlich hoffte er, dass ein Brennwertkessel besser zu der eher ungewöhnlichen Heizungsanlage im Haus passen würde. Da im Erdgeschoss eine Fußbodenheizung installiert ist, im Obergeschoss allerdings Heizkörper für Wärme sorgen, müssen zwei separate Heizkreise bedient werden. Mit dieser Aufgabe war der der alte Kessel oft überfordert.

In Sachen hydraulischer Abgleich ist der Hausbesitzer ebenfalls auf dem neusten Stand. „Ja, das ist gemacht worden. Ich selbst hatte damals keine Ahnung davon, aber der Installateur hat gesagt, dass das in jedem Fall gemacht werden muss.“ Beim hydraulischen Abgleich wird die Leistung der Heizung genau auf das zu beheizende Haus angepasst. So erhält jeder Raum nur die benötigte Wärmemenge und das Heizungswasser fließt abgekühlt zum Kessel zurück. Das ist besonders für den Brennwertkessel wichtig, denn nur bei niedrigen Rücklauftemperaturen können die Abgase im Brennwertkessel kondensieren und ihre Wärme an die Heizung abgeben.

Dank des Energiesparkontos – in das er auch Rechnungen und Verbrauchsdaten der vergangenen Jahre nachgetragen hat – sieht Eric Wollesen, dass sich der Kesseltausch samt hydraulischem Abgleich gelohnt hat. Bei Kosten von etwa 10.000 Euro für die neue Anlage ist das eine beruhigende Erkenntnis. Doch nicht nur im Bereich Heizen nutzt Wollesen das Energiesparkonto als Erfolgskontrolle. Er kontrolliert auch seinen Stromverbrauch mit dem Online-Ratgeber. „Wir haben zum Beispiel die Beleuchtung im Haus auf LED umgestellt. Im Konto kann ich solche Maßnahmen auf ihre Wirkung prüfen und sehen, dass der Stromverbrauch sinkt.“
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Kesseltauscher Siegfried Lemke

Das Haus von Kesseltauscher Siegfried Lemke

Haus von Siegfried Lemke:
Baujahr 1985, Wohnfläche: 120 m2
3-Personenhaushalt

Bilanz des Kesseltauschs:
Brennwertkessel seit: September 2010
Heizenergieverbrauch 2009: 199 kWh/m2
Heizenergieverbrauch 2011: 157 kWh/m2
Einsparung: 21,1 Prozent (etwa 500 Euro)

Energiesparkonto-Nutzer seit Januar 2010

Der Niedertemperaturkessel von Siegfried Lemke hatte gerade das Durchschnittsalter deutscher Heizkessel erreicht, als seine Platine kaputt ging. Der 24 Jahre alte Kessel fiel aus. Die Reparaturkosten waren Siegfried Lemke zu hoch und die Familie entschied sich für den Kesseltausch. „Wir haben  schon vorher über einen Brennwertkessel nachgedacht. Aber man macht es dann doch erst, wenn es nicht anders geht“, erklärt Lemke. Wie ihm fällt es vielen Hauseigentümern schwer, den alten, aber funktionierenden Kessel durch ein modernes Gerät zu ersetzen.

Die Installation des Brennwertkessels ging bei Lemkes problemlos, wenn auch nicht ganz ohne Aufwand, über die Bühne: Neben der eigentlichen Kesselinstallation musste – wie beim Umrüsten auf Brennwerttechnik üblich – ein Kunststoffrohr in den Schornstein eingebracht und ein Abflussrohr für die säurehaltigen Kondensate verlegt werden Auch der Anschluss an die Solarthermieanlage, die seit 1985 in Betrieb ist, funktionierte einwandfrei.

Der Aufwand hat sich gelohnt. Über 21 Prozent weniger verbraucht der neue Kessel laut dem Energiesparkonto im Vergleich zu seinem altersschwachen Vorgänger. In der übersichtlichen Verlaufsanzeige des Energiesparkontos sind die Heizkosten seit dem Einbau des Brennwertkessels gesunken. Lagen sie 2009 noch bei 199 kWh pro Quadratmeter und Jahr, wurden 2011 noch 157 kWh benötigt. So spart Siegfried Lemke etwa 500 Euro Heizkosten ein. Besonders deutlich wird ihm dieser Erfolg in der grafischen Darstellung. „Ich kann so direkt die Einsparungen sehen. Das Konto bietet einen guten Überblick über die bisherigen Maßnahmen und Erfolge.“

Als Nächstes steht im Hause Lemke wohl die Heizungsoptimierung durch einen hydraulischen Abgleich an. Mithilfe der Informationen der Kampagne „Meine Heizung kann mehr“ hat Siegfried Lemke festgestellt, dass hier vermutlich Nachholbedarf besteht. Zumindest hatte ihn der Heizungsinstallateur beim Einbau des Brennwertkessels seinerzeit nicht auf die energieeffiziente Maßnahme aufmerksam gemacht. 

Kesseltauscher Thomas Rütten

Das Haus von Kesseltauscher Thomas Ruetten

Haus von Thomas Rütten:
Baujahr 1900, Wohnfläche: 214 m2
3-Personenhaushalt

Bilanz des Kesseltauschs:
Brennwertkessel seit: März 2011 (mit Thermosolaranlage)
Heizenergieverbrauch 2010: 187 kWh/m2
Heizenergieverbrauch 2011: 125 kWh/m2
Einsparung: 33,2 Prozent (etwa 900 Euro)

Energiesparkonto-Nutzer seit April 2011

Thomas Rütten wurde nicht freiwillig zum Kesseltauscher: Mitten im Februar fiel bei der Familie die Heizung aus. „Totalschaden“ lautete die Diagnose des Installateurs. Wie Rutten später von Nachbarn erfuhr, hatte das Haus einige Zeit leer gestanden, weswegen das Wasser aus der Heizung gelassen wurde. Seither hatte Rost die Rohre zerfressen. Eine neue Heizung musste eingebaut werden. Und es musste schnell gehen: „Wir saßen hier in der Kälte mit einem vier Monate alten Kind. Das war nicht lustig“, erinnert sich Rütten.

Schnell fiel die Entscheidung für einen Brennwertkessel. Diese Technik sei für Ihn die „einzig brauchbare Alternative“ gewesen, schließlich sollte der Gasanschluss weiter genutzt werden. Und da sich Thomas Rütten nicht mit halben Lösungen zufrieden gibt, nahm er weitere Renovierungen vor. Die Gussheizkörper wurden durch neue Flachheizkörper ersetzt, die Heizkörpernischen zugemauert und in der Vorderfront wurden neue Fenster eingebaut. Das neue Brennwertgerät wurde unter das Dach montiert – unterstützt von einer zehn Quadratmeter großen Thermosolaranlage.

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Der Rundumschlag hat sich gelohnt. Das Energiesparkonto zeigt für 2011 über 30 Prozent niedrigere Heizkosten im Vergleich zum Verbrauch vor dem Umbau. Lag der Heizenergieverbrauch 2010 noch bei 187 kWh pro Quadratmeter und Jahr, sind es 2011 nur noch 125. Die Heizkosten sind um über 900 Euro gesunken. Kein Wunder, dass Thomas Rütten besonders die Verlaufsgrafiken zur Energieersparnis mit Begeisterung anschaut: „Ich vergleiche gerne die Daten im Konto, weil man so sehen kann, wie sich der Verbrauch über die Jahre entwickelt hat.“

Nicht nur aufgrund der stark gesunkenen Heizkosten ist Thomas Rütten mit der neuen Heizung zufrieden. „Es ist durchgehend schön warm, was mit dem alten System bei Minusgraden nicht immer der Fall war.“ Ob trotz des immensen Zeitdrucks beim Kesseltausch auch an den hydraulischen Abgleich gedacht wurde, weiß Thomas Rütten nicht genau: „Ich hab zumindest niemanden an den Heizkörpern rumdrehen sehen. In dem Moment war ich einfach nur froh, dass die Heizung überhaupt lief.“ Beim nächsten Wartungstermin mit dem Installateur steht dieser Punkt aber ganz oben auf der Liste.

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Autor: Andreas Braun