Schritt 1: Richtig informieren

Wer seinen Heizkessel tauschen will, muss über technische Möglichkeiten, Finanzierung und vieles mehr Bescheid wissen. Der erste Schritt auf dem Weg zum neuen Kessel ist deshalb: sich richtig zu informieren. Von der Recherche im Internet bis zum persönlichen Gespräch mit Freunden, Heizungsexperten und Energieberatern.

Auf einen Blick: Die wichtigsten Tipps

  • Im Internet und auf Handwerksmessen erste Informationen zum Kesseltausch sammeln.
  • Erfahrungen anderer Hausbesitzer nutzen und mit ihnen über ihren Heizkesseltausch reden.
  • Den Kesseltausch in einem Vor-Ort-Beratungsgespräch mit einem Handwerker/Energieberater besprechen.
  • Wenn weitere Energiesparmaßnahmen wie Dämmung und neue Fenster anstehen, einen Sanierungsfahrplan aufstellen lassen.
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Einen Überblick erhalten: Internet

Mit einer Recherche im Internet lässt sich ein erster Überblick über das Thema Heizkesseltausch gewinnen – da sind sich fast alle Teilnehmer des Praxistests einig. „Erdwärme, Pelletheizung, Solarthermie-Anlage – was gibt es heut überhaupt alles? Da hat mir das Internet geholfen, mich zurechtzufinden“, sagt Birgitt Lennarz. Und Dirk Scharenberg ergänzt: „Man kann sich bei den Herstellern die technischen Daten zu allen Geräten anschauen und sich über die groben Kosten informieren.“ Außerdem lassen sich Handwerker-Adressen gut übers Internet recherchieren: Norbert Hofmann hat seine Adressen auf den Seiten der Heizkesselhersteller über die „Handwerkersuche“ gefunden. Ricarda Rieck hat bei der Handwerksinnung nachgeschaut.

Thomas Spitzer merkt zum Internet kritisch an: „Viele Foren im Netz sind zwar interessant, aber manchmal auch verwirrend. Ich verlass mich da lieber auf die Aussage meines Handwerkers.

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Von Erfahrungen anderer profitieren: Freunde, Verwandte, Nachbarn

Wie teuer war eine Anlage? Wie hoch sind die Einsparungen tatsächlich? Welche Probleme gibt es? Für solche Fragen sind Verwandte, Freunde und Nachbarn genau die richtigen Ansprechpartner, sagen alle Testteilnehmer. Man bekommt einfach „Erfahrungen aus der Praxis“, erklärt Thomas Spitzer. Für Dirk Scharenberg ist so ein Tipp von einem Freund sogar wichtiger als die Meinung eines Handwerkers, „denn dem Handwerker muss man immer auch wirtschaftliche Interessen unterstellen.“ Wobei: „Manchmal haben Freunde und Verwandte auch nur ein gesundes Halbwissen“, sagt Birgitt Lennarz schmunzelnd.

Das sagt unser Experte

Christian Reher, Energieberater: Das Internet ist als erste Informationsquelle sicherlich gut geeignet. Für tiefergehende Informationen muss man sich jedoch gut auskennen, um die Seriosität der Informationen beurteilen zu können. Die Auswahl eines guten Handwerkers ist sehr wichtig, weil der Erfolg des Kesseltausches in hohem Maße von der korrekten Auslegung und Einstellung des neuen Kessels abhängt. Wenn man einen Handwerker über das Internet sucht, sollten in der Suche bestimmte Qualifikationen wie zum Beispiel Fortbildungen zum hydraulischen Abgleich auswählbar sein. Solche Auswahlmöglichkeiten bieten die meisten Seiten der Innungen oder auch das Branchenbuch Rat und Tat.

Energieberater hinzuzuziehen ist sehr sinnvoll, weil diese unabhängig sind und für die Beantragung von Fördermitteln der KfW vorausgesetzt werden. Entsprechende Sachverständige sind unter www.energie-effizienz-experten.de zu finden.

Viele Meinungen einholen: Handwerker & Experten

Vielen Testteilnehmern haben Handwerker und Energieberater bei der Entscheidung zum neuen Heizkessel weitergeholfen. Gunter Dubrau, Ricarda Rieck und Norbert Hofmann haben sich sogar auf Handwerksmessen und in Baufachzentren beraten lassen und Kontakte geknüpft. Außerdem haben sich die drei Testteilnehmer einen Energieberater ins Haus geholt. „Ein Vorteil dabei ist die produktunabhängige Beratung“, sagt Hofmann. Ricarda Rieck haben besonders die praktischen Tipps geholfen, die ihr der Energieberater der Verbraucherzentrale beim „Gebäude-Check“ gegeben hat. „Das hat mir die Augen geöffnet, wo die Energie überhaupt hingeht.“

Gunter Dubrau hat mit seinen Experten bis jetzt leider nicht so gute Erfahrungen gemacht – weil sie verschiedene Meinungen dazu hatten, wie er das Erneuerbare-Wärme-Gesetz in Baden-Württemberg bei sich umsetzen muss. „Das hat mich eher verunsichert, und ich hab gedacht: Ach komm, die Heizung läuft. Lassen wir das erstmal.“

Vier bis fünf Angebote haben sich die Testteilnehmer im Durchschnitt für ihren neuen Heizkessel machen lassen. Und das war gut: „Für vergleichbare Anlagen hatten wir Kostenvoranschläge zwischen 5.500 und 10.000 Euro“, sagt Dirk Scharenberg. Nur Thomas Spitzer, der schon seit Jahren einen „Haus- und Hof-Installateur“ hat, hat sich ganz auf diesen verlassen. Dass sein Installateur dieses Vertrauen wert ist, zeigt schon die Herangehensweise an den Kesseltausch: Der Handwerker hat zuerst den Wärmebedarf des Hauses ermittelt und dabei alles auf den Prüfstand gestellt – nicht nur den Kessel, sondern auch die Heizkörper und Rohre.

Tipps der Tester

Birgitt Lennarz

Für mich waren die verschiedenen Heiztechniken anfangs sehr unübersichtlich. Im Internet hab ich mir erstmal einen Überblick verschafft.

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Norbert Hofmann

Ich favorisiere das persönliche Gespräch. Das würde ich empfehlen – den persönlichen Kontakt zu den örtlichen, regionalen Handwerkern.

Dirk Scharenberg

Ich würde mich im Internet über die grundsätzlichen Arten des Heizens informieren und mir auf jeden Fall mehrere Angebote einholen.

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Gunter Dubrau

Ich vertraue auf die Handwerker, die die Anlage einbauen, warten und pflegen. Und natürlich hör ich auf mein Bauchgefühl.

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Ricarda Rieck

Als sich einige Handwerker die alte Heizung angesehen haben, war schnell klar, wer sich intensiv mit seiner Arbeit beschäftigt.

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Thomas Spitzer

Wenn ein Handwerker fünf, sechs Marken anbietet, wäre ich vorsichtig. So viele Marken kann kaum ein Betrieb richtig gut beherrschen.

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Autor: Marcus Weber (Freier Redakteur)

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