Heizungsrohre isolieren: So geht's

Durch das Isolieren Ihrer Heizungsrohre im Keller können Sie pro Meter Rohr rund 20 Euro im Jahr sparen. Die Dämmung der Rohre ist schnell gemacht und amortisiert sich durch die hohen Einsparungen bereits im ersten Jahr. In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir Ihnen genau, worauf Sie achten müssen.

HeizCheck: Heizkosten prüfen und senken

Das Isolieren der Heizungsrohre ist ein guter erste Schritt hin zu weniger Heizkosten. Aber wie groß ist Ihr Sparpotenzial? Und was können Sie noch tun? Das zeigt Ihnen der HeizCheck:

Ersparnisse durch Rohrisolierung

Mit dem Isolieren der Heizungsrohre sparen Sie viel Energie und damit auch Geld. Aber wissen Sie, wie groß das Einsparpotenzial ist? Nach unserer Beispielrechnung können Sie bis zu 450 Euro jährlich weniger zahlen, wenn Sie einmalig 50 bis 200 Euro investieren. Ist Ihr Gebäude noch gar nicht oder kaum gedämmt, kann die Ersparnis noch höher ausfallen.

Mehr dazu erfahren Sie im Artikel „Rohrisolierung: Kosten, Ersparnis und Material“. Einen ersten Überblick bietet unsere Infografik:

Vorbereitung

Damit Sie Ihre Heizungsrohre isolieren können, brauchen Sie folgende Grundausstattung:

  • die gewünschten Dämmmaterialien (mehr dazu in Schritt 1 und 2)
  • ein Isolierband zum Verbinden der einzelnen Teilstücke
  • ein scharfes Messer mit gerader Klinge
  • Zollstock, Stift und Lineal

Haben Sie alle Sachen beisammen, können Sie ganz einfach loslegen.

Schritt 1: Bestandsaufnahme der Rohrleitungen und Armaturen

Wie viele Meter Rohr müssen gedämmt werden? Welche Armaturen sind vorhanden? Welchen Durchmesser haben meine Heizungsrohre? Diese Fragen sollten Sie beantworten, bevor es losgeht. Zudem sollten Sie herausfinden, wie viel Platz zwischen den verschiedenen Rohren für die Isolierung bleibt. Sonst erleben Sie beim Anbringen der Dämmschläuche eine böse Überraschung.

Schritt 2: Materialkauf und Zusammenstellung des benötigten Werkzeugs

Die drei gängigsten Materialien zur Rohrisolierung sind

  • Polyethylen (PE),
  • (Kunst-)Kautschuk und
  • Mineralwolle.

Worauf Sie beim Material noch achten sollten, erfahren Sie im Artikel Rohrisolierungsmaterial.

Auf dem Foto unten sehen Sie Dämmmaterial, welches dem Standard „GEG 100 Prozent“ oder „EnEV 50 Prozent“ entspricht. Dieser Standard bezieht sich auf die gesetzlich vorgegebenen Anforderungen. GEG steht für Gebäudeenergiegesetz, das seit 2020 in Kraft ist. Sollten Sie im Handel Ware mit diesem Standard entdecken, entsprechen diese den Vorgaben. Lassen Sie sich im besten Fall vom Fachpersonal beraten.

  • Der Standard EnEV 50 Prozent“ oder „GEG 50 Prozent“ ist ausschließlich für die Rohrisolierung in beheizten Räumen geeignet. Wenn Sie über ausreichend Platz verfügen, können Sie auch Rohrschalen mit größerer Dämmstärke nutzen. Die Einsparungen erhöhen sich – bei geringfügig höheren Investitionskosten.
  • Bei der Angabe EnEV 100 Prozent“ bzw. „GEG 100 Prozent“ entspricht die Dämmstärke etwa dem Rohrdurchmesser. Nach diesem Mindeststandard müssen alle Heizungsrohre in unbeheizten Räumen und Kellerräumen isoliert werden.

Schritt 3: Zuschneiden und anbringen der Dämmschalen

Jetzt können Sie beginnen, die Rohrschalen zuzuschneiden und über die Rohre zu stülpen. Achten Sie darauf, dass die einzelnen Stücke bündig verlegt werden. Es dürfen keine Lücken entstehen. Die meisten Dämmschläuche sind bereits aufgeschlitzt und verfügen über eine selbstklebende Naht, so dass Sie die Dämmschalen nach dem Abziehen der Schutzfolie einfach zudrücken können.

Im Winter ist es nötig, die Heizungsanlage zunächst auszuschalten und die Rohre abkühlen zu lassen. Erst dann können Sie mit der Isolierung beginnen.

Übrigens: Auf dem Foto sehen Sie Dämmmaterial, welches dem Standard „EnEV 50 Prozent“ entspricht – dies ist ausschließlich für die Rohrisolierung in beheizten Räumen geeignet. Für unbeheizte Räume sollte die Dämmstärke etwa dem Rohrdurchmesser entsprechen.

Schritt 4: Kurven und Biegungen verkleiden

Bei flexiblen Dämmschläuchen aus Kautschuk können Sie die Schläuche einfach über vorhandene Biegungen stülpen. Bei starrem Material wie Polyethylen oder Mineralwolle müssen Sie Einkerbungen vornehmen.

  • Für enge Kurven mit einem Radius von unter 2 Zentimetern oder rechtwinkligen Eckverbindungen schrägen Sie einfach zwei Dämmstücke im 45-Grad-Winkel an. Fügen Sie dann die beiden abgeschrägten Enden an der Ecke zusammen.
  • Für Biegungen mit einem Radius von 2 bis 5 Zentimetern benötigen Sie zwei Kerbschnitte im Winkel von 45 Grad (siehe Foto links oben).
  • Ist der Radius größer als 5 Zentimeter, benötigen Sie drei Einschnitte im 30-Grad-Winkel (siehe Foto links unten).

Bringen Sie die Dämmschale dann jeweils so an, dass die Kerben im Innenradius des Heizungsrohres liegen (siehe Foto rechts). Wenn Sie auf Sägearbeiten verzichten möchten, können Sie auch vorgefertigte Stücke zur Verkleidung von Biegungen kaufen.

Schritt 5: Isolierung von Ventilen und Armaturen

Die Isolierung der Heizungsrohre ist nur dann effektiv, wenn sie lückenlos erfolgt. Deshalb ist es wichtig, auch vorhandene Armaturen und Ventile zu verkleiden. Mit speziellen Dämmschalen für Heizungspumpen (siehe Bild links) und Ventilen geht dies besonders einfach und effizient. Diese können Sie zum Beispiel im Internet bestellen.

Wichtig ist, dass Sie die genaue Produktbeschreibung Ihrer Armaturen kennen. Nur so können Sie sicher sein, das richtige Material zu kaufen. Fragen Sie Ihre handwerkliche Fachkraft, wenn Sie Schwierigkeiten haben, die Bezeichnungen herauszufinden.

Schritt 6: Schnitt- und Übergangsstellen gut verkleben

Gleich ist es vollbracht: Als letzten Schritt müssen Sie alle Schnittstellen und Übergänge gut mit Isolierband verkleben. Neben speziellen Produkten für Rohrisolierungen eignet sich auch herkömmliches Gewebeband. So kann die Wärme nicht durch die Ritzen entweichen.

Liegt die Dämmung nicht eng an den Heizungsrohren an, wird der Zwischenraum mit Luft durchströmt, der Wärme abtransportiert. Stellen Sie deshalb vor dem Zusammenkleben nochmals sicher, dass die verschiedenen Teilstücke eng aneinander geschoben sind und dicht am Rohr anliegen.

Wie viel Sie von jetzt an jährlich an Heizkosten sparen, können Sie mit dem Energiesparkontoüberprüfen.

Autorin: Theresa Rauch

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